Steingrímur Sigfússon, Finanzminister und Vorsitzender der Links-Grünen Bewegung, im Gespräch mit Ruurik Holm von transform! europe über die Finanzkrise in Island
Der nordatlantische Wind bläst neuerdings von links. Der Zusammenbruch des isländischen Bankensektors zerstörte nicht nur einige der...
Bei unaussprechlichen Vulkanen und brachialen Fußball-Fangesängen denken viele an Island. Weniger bekannt ist, dass im 350.000 Einwohner-Staat eine neu gegründete sozialistische Partei für einiges an Furore sorgt. Klemens Herzog sprach mit der Reykjavíker Stadträtin Sanna Magdalena Mörtudóttir über das linke Potential am Polarkreis.
Die Ökonomin und ehemalige isländische Parlamentsabgeordnete präsentierte in ihrem Vortrag eine Reihe von Argumenten, warum der „isländische Weg“ – mit all seinen Vor- und Nachteilen – eine Alternative zum neoliberalen Krisenmanagement aufzeigen kann.
Die Parlamentswahlen in Island am 27. April haben der linken Regierung deutlich gezeigt, dass ihre Arbeit nicht länger erwünscht ist. Die gemäßigte Fortschrittspartei hat die Wahl klar gewonnen und konnte ihre Mandate mehr als verdoppeln. Die rechte Unabhängigkeitspartei konnte sich ebenfalls bewähren, ihr Anführer muss jedoch in die Koalition, wenn er an der Parteispitze bleiben will. Die Linksgrünen konnten mit ihrer neuen Vorsitzenden trotz katastrophaler Umfragewerten bloß zwei Wochen vor der Wahl das Gröbste verhindern, die SozialdemokratInnen hingegen stürzten auf ein Rekordtief ab. Auch zwei neue Parteien werden die isländische Politik zukünftig mitgestalten, die gemäßigte Strahlende Zukunft sowie die Piratenpartei.