• Linke Theorie für das 21. Jahrhundert – Band II
  • In dunklen Zeiten leben

  • Von Michalis Bartsidis , Costas Douzinas | 13 Apr 22 | Posted under: Linke , Theorie
  • Dieser Band stellt Überlegungen zur dunklen Seite unserer Zeit an; der Negativität, die von einer radikalen politischen Strategie thematisiert, umgewandelt und bewältigt werden muss. Negativität stellt entweder ein dialektisches Übergangsmoment dar, oder die Wiederkehr des Bösen in der biopolitischen Governance.

    Diese kann in verschiedenen Verkleidungen daherkommen: Als autoritärer Wandel von Demokratien, Ökonomie der Ungleichheit, Pandemie, Lockdown und Ausnahmezustand, eine Politik der Angst und unterschiedliche Verletzungen von Rechten und Freiheiten. All dies tritt im Neo-Konservatismus, Neoliberalismus und rechtsextremen Populismus auf und stellen eine große Herausforderung für die Demokratie und die Linke dar. 

    Dieser Band konzentriert sich auf einige Themen, die in den aktuellen historischen Umständen immer wieder aufkommen: Zuerst werden biopolitische Governance, der Ausnahmezustand, Einschränkungen der Nutzung des öffentlichen Raums, die Schwächung der sozialen Rechte, die wachsende Ausbeutung und Ungleichheit untersucht. Die Pandemiesituation führt die Verletzlichkeit des Lebens und der Politik vor Augen und nutzt die Ängste der Menschen.

    Als weiteres Thema wird die Entwicklung des autoritären Konservatismus und rechtsextremen Populismus (Trump, Bolsonaro, Orbán, Brexit etc.) mit seiner Tendenz, sich von herkömmlichen Institutionen abzugrenzen, beleuchtet. Diese reaktionären Ideologien errichten Mauern, um das „Andere“ auszugrenzen, die Öffentlichkeit zu manipulieren, die Mainstream-Medien in Maschinen der Falschinformation und Propaganda zu verwandeln und die staatliche Repression und Überwachung im Rahmen einer Orgie an ordnungsfanatischen Maßnahmen zu fördern. Diese Entwicklungen führen zu einem Rückgang der Demokratie.

    Diese Art von Negativität dient der Anti-Links-Ideologie als Zement. Sie kommt international überall in Kampagnen gegen Linkpopulismus zum Einsatz; in Griechenland bei den Gegner*innen der Syriza. Es ist offensichtlich, dass extreme Gewalt vom Staat gegen alle Formen des Widerstands eingesetzt wird. Dies führt zu einer Verdichtung der Macht der Polizeiapparate und der Verabschiedung repressiver Gesetze, weil die Herrschenden von wachsendem Widerstand und vermehrten Aufständen ausgehen, die von der letzten Runde an vielschichtigen Krisen verursacht wurden.

    Das eDossier steht rechts bzw. unten (Mobilversion) unter „Dokumente“ (Englisch, pdf) zum Download bereit.

    Inhaltsverzeichnis

    Introduction

    On negativity, by Jean-Luc Nancy

    Discussion with Jean-Luc Nancy


    HEGEMONY, DEMOCRACY & THE RISE OF THE FAR RIGHT:
    FEAR, HOPE & SECURITY


    Radical philosophy in the 21st century, by Costas Douzinas

    Neutralization of the imagination Structures of bourgeois recontextualization of democratic claims, by Gerasimos Kouzelis

    On the Actuality of Otto Bauer and Austro-Marxism, by Walter Baier

    The Strategy of Left Populism: Disavowed Genealogies, Achievements and Limitations, by Yannis Stavrakakis

    New Municipalism as a Counter Hegemonic Project for Radicalizing Democracy, by Alexandros Kioupkiolis

    THE PANDEMIC AND THE GLOBAL LOCKDOWN:
    TECHNOLOGIES, BIOPOLITICS, CLIMATE CRISIS


    Viral Solidarity, by Adam Gearey

    Pandemic Borders: States, Bats and Biosecurity, by Paul Guillibert

    Against the Expert, by Todd McGowan

    Dialectic of the Covid-19 Crisis, by Konstantinos Kavoulakos

    Precarity in the Era of the Anthropocene Notes on the end of capitalism, by Vasilis Tsianos & Dimitris Parsanoglou

    NEGATIVITY IN HISTORY AND LEFT POLITICS:
    SEPARATIONS, UNIVERSALS, UTOPIAS


    Dark times, the psychoanalytic concept of negativityand the opening of possibilities, by Tania Vosniadou

    Im-possible temporalities: Left theory in critical times, by Athena Athanasiou

    Walter Benjamin, Utopia and Us, by Vicky Iakovou

    Socialism as a Utopia in the present, by Michalis Bartsidis


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