Bis zu fünf Texte werden in das Jahrbuch aufgenommen, die übrigen werden auf der Jahrbuch-Website veröffentlicht.
Während der seit Jahrzehnten vorherrschenden Hegemonie neoliberaler Ideologien war in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion häufig vom „Verschwinden des Staates“ die Rede. Der Staat verschwindet jedoch nicht, auch wenn die „Globalisierung“ dessen Bedeutung für die einzelnen Volkswirtschaften zugunsten der „Märkte“ einschränkt. Das zeigte sich in der aktuellen Covid-19-Pandemie, als die Regierungen der meisten Industrienationen plötzlich Wirtschaftsaktivitäten „einfroren“, Unternehmen und Einzelpersonen subventionierten, sowie verschiedenen Impfprogramme implementierten. Das alles, gemeinsam mit dem Ausschluss der Länder des Globalen Südens von den Vorteilen der Impfung durch das koloniale Patentsystem, sowie der omnipräsente Autoritarismus, zündete Debatten zum Thema Staat und seiner Rolle in der gegenwärtigen Gesellschaft. Über die Jahre hat die Linke den Staat in seinen verschiedenen Formen thematisiert und eine Vielzahl theoretischer und politischer Werkzeuge geschaffen, um ihn zu analysieren, zu verstehen und ihm politisch näherzukommen.
Neue Umstände scheinen jedoch neue Instrumente und Ideen zu erfordern: Sich heutzutage mit dem Staat zu befassen bedeutet, neue Fragen zu seiner Form und Rolle zu stellen, und zu beleuchten, welche Position die Linke des 21. Jahrhunderts zum Staat vertritt – sowohl in der Theorie als auch in der strategischen Praxis.
transform! europe – ein Netzwerk aus 39 Mitglieds- und Beobachter*innenorganisationen aus 23 Staaten – versucht mit seinem jährlich publizierten transform! Jahrbuch einen Raum zu schaffen, in dem solche Fragen gestellt werden und auf kreative, motivierende Weise angegangen werden können. In diesem Sinne veröffentlichen wir also diesen Call for Papers: Wir wollen in unserem Jahrbuch 2023 mit dem Titel „The Left Facing the State“ Artikel zu Themen in Verbindung mit dem gegenwärtigen Staat publizieren. Bis zu fünf Texte werden für das Jahrbuch in Printform ausgewählt, weitere werden auf der Website des transform! Jahrbuchs veröffentlicht.
Wir interessieren uns besonders, aber nicht ausschließlich, für Texte zu den folgenden Themengebieten:
· Neue marxistische Lesearten des Staats
· Die neue dringende Notwendigkeit des Wohlfahrtsstaats
· Die veränderten staatlich-kontrollierten Repressionsapparate (Militär, Polizei, etc.)
· Feministische Ansätze zum Staat
· Staaten und der Klimawandel
Letzter Termin für die Einreichung von Artikelvorschlägen: 15. Februar 2022
Antworten auf vorgeschlagene Artikel werden bis 28. Februar 2022 übermittelt.
Letzter Termin für die Einreichung der Artikel: 15. September 2022
Die Texte sollten zwischen 25.000 und 30.000 Wörter (einschließlich Leerzeichen) umfassen und auf Englisch verfasst sein. Ein Vorschlag sollte den Titel des Artikels, Lebenslauf des*der Autor*in, eine Publikationsliste (optional) und einen Abstract enthalten.
Vorschläge sowie Fragen (auf Englisch) zu diesem Call for Papers bitte an die folgenden Personen richten:
Haris Golemis, golemis[at]transform-network.net, und
Kimon Markatos, kimonmarkatos[at]hotmail.com
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