• 26 April 2013 - 27 April 2013
  • Wien
  • Ort:
    Austria Trend Hotel Doppio
    Rennweg 99
    1030 Wien

    Konferenzsprache:
    Englisch

    Anmeldung erbeten!

  • Linke-Strategien-Projekt von transform!
  • Auf der Suche nach politischer Hegemonie

  • Das Seminar findet im Rahmen unseres Schwerpunktprogramms über Strategien der Linken statt und befasst sich mit den Polarisierungen innerhalb von Demokratien und linken Parteien am Schnittpunkt von Wirtschafts- und politischer Krise.

    Tag 1: Die systemkritische Politik, die dem System dient: Die zwei Gesichter der extremen Rechten

    Das Wiederaufleben rechtsextremer Rhetorik und Politik in ganz Europa bringt einmal mehr das Thema einer linken Strategie gegen den Faschismus auf die Agenda. Die zwei Arbeitssitzungen dazu haben zum Ziel, sich dem rechtsextremen Diskurs und den rechtsextremen Agenden in einer vertiefenden Diskussion zu widmen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt werden, wie Konzepte, die traditionell mit konservativen Werten wie Vaterland, Nation, Sicherheit und Familie assoziiert werden, in die Identitätspolitiken der extremen Rechten Eingang finden.

    Angesichts der Tatsache, dass diese Konzepte an vorderster Front in die aktuelle politische Debatte zurückgekehrt sind und mit ihnen die europäische Öffentlichkeit umworben wird – scheinbar ohne dass politische Überzeugungsarbeit notwendig wäre –, stellt sich die Frage, ob sich die Linke in der Lage befindet, sie zu ihren Gunsten zu wenden oder zumindest eine wirkungsvolle Art des Umgangs mit ihnen zu finden.

    Ein weiterer wichtiger Punkt, der behandelt werden wird, ist die Infiltration sozialer Kategorien mit der Identität und Kultur der extremen Rechten; dies betrifft insbesondere Kategorien, die ihr zuvor fremd waren, wie bspw. die Jugend. Während sie in der Nachkriegszeit eine Bastion linker Politik gewesen war, ist es heute so, dass Teile der Jugend den Idealen der extremen Rechten zustimmen. Wie kann die Linke innerhalb dieser sozialen Kategorie ihre Hegemonie wiedergewinnen?

    Tag 2: Hin zu einem neuen autoritären Staat

    Üblicherweise wird die europäische Idee aufs Engste mit dem Wirken von liberalen Demokratien auf Ebene der Nationalstaaten in Verbindung gebracht. Allerdings stellen der EU-Integrationsprozess und seine deutlich neoliberale Ausrichtung dieses lange existierende Glaubensbekenntnis in Frage. Autoritäre Formen von Politik finden erneut weite Verbreitung, insbesondere auf der Ebene der europäischen Eliten; ein Trend, der von den Gegebenheiten der aktuellen Krise im Rahmen eines verschärften internationalen wirtschaftlichen Wettbewerbs noch befördert wird.

    Jegliches Bemühen, eine linke Gegenstrategie dazu zu entwerfen, muss nicht nur die Mechanismen analysieren, auf die sich der Autoritarismus in den einzelnen Ländern stützt (z.B. das Rechtssystem, die Massenmedien etc.) und die wichtigsten Bereiche benennen, in denen er um Vorherrschaft kämpft (z.B. Arbeitsbedingungen, Internet, wirtschaftliche Deregulierung usw.), sondern auch gegenwärtige europäische Entwicklungen aus einer globalen Perspektive analysieren, wobei die Situation anderer globaler Kräfte mitbedacht werden muss.


Programm

 

Freitag, 26. April

11.00-12.45

Session 1A: Die Strategie der extremen Rechte im Kampf um Hegemonie: zentrale Konzepte, politische Agenda, Diskurs

Moderator: Panayotis Pantos (NPI, Griechenland)

  • René Monzat (Frankreich): A successful response to the challenge that key concepts of the Extreme Right constitute for the Left (national identity, security, status quo…)

Diskussion

12.45-14.00 Mittagessen

14.00-15.45

Session 1B: Kann die Linke Begriffe wie nationale Identität, Sicherheit, Familienwerte neu besetzen?

  • Roberto Morea, Transform! Italia (Italien)
  • Dan Koivulaakso, Left Forum (Finnland)

Diskussion

15.45-16.00 Pause

16.00-17.45

Session 1C: Strategien der Linken gegen die extreme Rechte

  • Elisabeth Gauthier, (Espaces Marx Frankreich)
  • Karoly György (MSF-OSF, Ungarn)
  • Haris Triandafillidou (NPI, Griechenland)

Diskussion

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19.00-21.00

Öffentliche Veranstaltung:

Wie Nationalismen und extremer Rechter wirkungsvoll entgegentreten?

Ort: Universität Wien, Hörsaal 28

  • Walter Baier (transform! europe, Österreich)
  • Haris Triandafillidou (NPI, Griechenland)
  • Elisabeth Gauthier (Espaces Marx, Frankreich)
  • Karoly György (MSZ-OSZ, Ungarn)
  • Mathias Wåg (CMS, Schweden)

 Siehe facebook-Event: http://www.facebook.com/events/367739633336588/

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Samstag, 27. April

9.00-10.45

Session 2A: Nationale Antworten auf die Krise: Herausforderungen für die Linke

  • Walter Baier: How do the elites capitalize on the concept of “nation”? Can the Left turn the concept of “nation” in its favour? Are there any examples from the history of the Left in this direction?
  • Roberto Biorcio (University Milano): New Political actors in polarized democracies. Is the case of Beppe Grillo the beginning of a success story? Perspectives for the Left.

Diskussion

10.45-11.00 Pause

11.00-12.45

Session 2B: Europa an der Schwelle zum Autoritarismus

  • Mathias Wåg, (CMS, Schweden)
  • Jiri Malek (Society for European Dialogue, Tschechien)

Diskussion

12.45-14.00 Mittagessen

14.00-15.45

Session 2C: Prioritäten und Strategie der Linken gegen den neuen autoritären Staat

  • Gonçalo Pessa,, Cul:tra (Portugal)
  • Gregory Mauzé, Association Culturelle Joseph Jacquemotte (Belgien)

Diskussion

16.00-18.00

Schlussfolgerungen

Runder Tisch:Jenseits vor Autoritarismus und extremer Rechter: Konsolidierung der Linken in polarisierten Demokratien

  • Einleitung und Moderation: Panayotis Pantos (NPI, Griechenland)