Ort:
Austria Trend Hotel Doppio
Rennweg 99
1030 Wien
Konferenzsprache:
Englisch
Anmeldung erbeten!
Das Seminar findet im Rahmen unseres Schwerpunktprogramms über Strategien der Linken statt und befasst sich mit den Polarisierungen innerhalb von Demokratien und linken Parteien am Schnittpunkt von Wirtschafts- und politischer Krise.
Das Wiederaufleben rechtsextremer Rhetorik und Politik in ganz Europa bringt einmal mehr das Thema einer linken Strategie gegen den Faschismus auf die Agenda. Die zwei Arbeitssitzungen dazu haben zum Ziel, sich dem rechtsextremen Diskurs und den rechtsextremen Agenden in einer vertiefenden Diskussion zu widmen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt werden, wie Konzepte, die traditionell mit konservativen Werten wie Vaterland, Nation, Sicherheit und Familie assoziiert werden, in die Identitätspolitiken der extremen Rechten Eingang finden.
Angesichts der Tatsache, dass diese Konzepte an vorderster Front in die aktuelle politische Debatte zurückgekehrt sind und mit ihnen die europäische Öffentlichkeit umworben wird – scheinbar ohne dass politische Überzeugungsarbeit notwendig wäre –, stellt sich die Frage, ob sich die Linke in der Lage befindet, sie zu ihren Gunsten zu wenden oder zumindest eine wirkungsvolle Art des Umgangs mit ihnen zu finden.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der behandelt werden wird, ist die Infiltration sozialer Kategorien mit der Identität und Kultur der extremen Rechten; dies betrifft insbesondere Kategorien, die ihr zuvor fremd waren, wie bspw. die Jugend. Während sie in der Nachkriegszeit eine Bastion linker Politik gewesen war, ist es heute so, dass Teile der Jugend den Idealen der extremen Rechten zustimmen. Wie kann die Linke innerhalb dieser sozialen Kategorie ihre Hegemonie wiedergewinnen?
Üblicherweise wird die europäische Idee aufs Engste mit dem Wirken von liberalen Demokratien auf Ebene der Nationalstaaten in Verbindung gebracht. Allerdings stellen der EU-Integrationsprozess und seine deutlich neoliberale Ausrichtung dieses lange existierende Glaubensbekenntnis in Frage. Autoritäre Formen von Politik finden erneut weite Verbreitung, insbesondere auf der Ebene der europäischen Eliten; ein Trend, der von den Gegebenheiten der aktuellen Krise im Rahmen eines verschärften internationalen wirtschaftlichen Wettbewerbs noch befördert wird.
Jegliches Bemühen, eine linke Gegenstrategie dazu zu entwerfen, muss nicht nur die Mechanismen analysieren, auf die sich der Autoritarismus in den einzelnen Ländern stützt (z.B. das Rechtssystem, die Massenmedien etc.) und die wichtigsten Bereiche benennen, in denen er um Vorherrschaft kämpft (z.B. Arbeitsbedingungen, Internet, wirtschaftliche Deregulierung usw.), sondern auch gegenwärtige europäische Entwicklungen aus einer globalen Perspektive analysieren, wobei die Situation anderer globaler Kräfte mitbedacht werden muss.
11.00-12.45
Session 1A: Die Strategie der extremen Rechte im Kampf um Hegemonie: zentrale Konzepte, politische Agenda, Diskurs
Moderator: Panayotis Pantos (NPI, Griechenland)
Diskussion
12.45-14.00 Mittagessen
14.00-15.45
Session 1B: Kann die Linke Begriffe wie nationale Identität, Sicherheit, Familienwerte neu besetzen?
Diskussion
15.45-16.00 Pause
16.00-17.45
Session 1C: Strategien der Linken gegen die extreme Rechte
Diskussion
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19.00-21.00
Öffentliche Veranstaltung:
Wie Nationalismen und extremer Rechter wirkungsvoll entgegentreten?
Ort: Universität Wien, Hörsaal 28
Siehe facebook-Event: http://www.facebook.com/events/367739633336588/
9.00-10.45
Session 2A: Nationale Antworten auf die Krise: Herausforderungen für die Linke
Diskussion
10.45-11.00 Pause
11.00-12.45
Session 2B: Europa an der Schwelle zum Autoritarismus
Diskussion
12.45-14.00 Mittagessen
14.00-15.45
Session 2C: Prioritäten und Strategie der Linken gegen den neuen autoritären Staat
Diskussion
16.00-18.00
Schlussfolgerungen
Runder Tisch:Jenseits vor Autoritarismus und extremer Rechter: Konsolidierung der Linken in polarisierten Demokratien