Quelle: Carlos Ebert via flickr, Lizenz CC BY 2.0
  • 04 Oktober 2022 - 04 Oktober 2022
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  • Diskussionsveranstaltung
  • Brasilien nach der Wahl — Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Brasilien

  • Rosa-Luxemburg-Stiftung Brüssel veranstaltet diese Online-Diskussion direkt nach der Wahl in Brasilien, um die Auswirkungen des Wahlergebnisses auf die Nachhaltigkeit der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Brasilien zu analysieren.

    Mit Spannung schaut die Welt auf die Präsidentschaftswahlen in Brasilien, die am 2. Oktober 2022 stattfinden. Das Rennen läuft zwischen dem rechtsextremen Amtsinhaber Jair Bolsonaro und dem ehemaligen Präsidenten, Luiz Inacio „Lula“ da Silva von der linken Arbeiterpartei PT, der während seiner Amtszeit für Millionen Menschen beträchtliche Verbesserungen ihres Lebensstandards erreichte.

    Unter Bolsonaro sind die Indigenen und der Amazonas in einem beispiellosen Ausmaß ausgebeutet worden, so dass sich dieses Ökosystem schnell dem gefährlichen Kippunkt nähert — für Fleischproduktion und Rohstoffe wurde immer mehr Regenwald abgeholzt. Gleichzeitig schürte Bolsonaro Rassismus und Klassenhass.

    Doch die Bedeutung des Wahlergebnisses geht weit über die Grenzen Brasiliens hinaus: Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) hätte gravierende Folgen für Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung: die Brände im Amazonas würden weiter zunehmen, die Treibhausgase weiter ansteigen, und die lokale Nahrungsmittelproduktion leiden. Eine aktuelle Studie zeigt, wie stark die europäische Autoindustrie Einfluss genommen hat, um den Vertragstext in ihrem Sinne zu beeinflussen: Zugang zu billigen Rohstoffen für den Autobau einerseits (Kupfer, Lithium, Rindsleder) und durch Zollsenkungen noch bessere Absatzmöglichkeiten für Autos aus europäischer Produktion in Brasilien. Dies hätte auch Folgen für die existierende lokale Fahrzeugproduktion in Brasilien: hier droht eine Deindustrialisierung und der Verlust von tausenden Arbeitsplätzen.

    Dienstag, 4 Oktober 2022
    20:00 bis 21:30 CET (15:00 Sao Paulo, Brazil)

    online (Der Zoom-Link wird nach der Registrierung zugesandt)
    Interpretation: Englisch, Deutsch, Portugiesisch
    Anmeldung erforderlich: bitte schicken Sie eine E-Mail an manuela.kropp[a]rosalux.org

    Mehr Informationen finden Sie auf der website der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brüssel.


Programm

Wir möchten mit unseren Referent:innen folgende Fragen diskutieren:

  • Was bedeutet das vorliegende Wahlergebnis für Brasilien und die Linke in Lateinamerika und Europa?
  • Welche Auswirkungen hat das vorliegende Wahlergebnis auf die Verhandlungen zum EU-Mercosur-Freihandelsabkommen?
  • Wie muss ein progressives Handelsabkommen zwischen dem Mercosur und der EU aussehen, das Klimaschutz und Gute Arbeit in allen Regionen sicherstellt?
  • Wie kann eine drohende Deindustrialisierung in Brasilien verhindert und eine lokale Produktion in regionalen Wertschöpfungsketten ausgebaut werden?

Sprecher:innen:

  • Celso Amorim, ehemaliger Außenminister und Minister für Verteidigung, Arbeiterpartei PT, Brasilien
  • Helmut Scholz, Mitglied des Europaparlaments, Fraktion THE LEFT (DIE LINKE.), Koordinator im Ausschuss für internationalen Handel (INTA), Deutschland
  • Terra Budini, Professorin und Koordinatorin des Professional Master for Global Governance and International Policy Making, PUC-SP, Brasilien

Moderation:

  • Dr. Arif Rüzgar, Rosa-Luxemburg-Stiftung Brüssel

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