Reden wir über Köln

Nach den jüngsten Ereignissen in Deutschland legte das Griechische Forum für Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit dem ECRE und dem Griechischen Forum für Migrant_innen eine Stellungnahme vor, die wir unterstützen.

Wir, Flüchtenden- und Migrant_innengemeinschaften unterschiedlicher Herkunft und Nationalität, die sich in unterschiedlichen EU-Staaten niedergelassen haben, verurteilen die jüngsten sexuellen Übergriffe auf Frauen in Deutschland auf das Schärfste. Wir möchten unser Bedauern und den Opfern der schrecklichen Angriffe unser Mitgefühl ausdrücken.
Wir verurteilen jegliche Art der Gewalt an Frauen, ob diese nun einheimischer oder ausländischer Herkunft sind, und ob diese durch Einheimische oder Ausländer verübt wird. Die Schuldigen müssen verfolgt und verurteilt werden. Die Klärung der Umstände ist von größter Wichtigkeit, damit sich die Menschen – und besonders die Frauen – wieder sicher fühlen, damit Gerechtigkeit geübt und weitere Gewalttaten verhindert werden können. Wir sind nicht vor Gewalt geflohen, um sie hier zu akzeptieren.
Es ist uns sehr wichtig, unsere Stimme zu erheben, da wir fürchten, dass die politischen und gesellschaftlichen Folgen dieser Ereignisse in Deutschland die Realität der Gesellschaften, die uns willkommen geheißen haben, und jene der Tausenden von Menschen, die bei ihnen Schutz suchen, beeinträchtigen.
Wir möchten daran erinnern, dass die Menschen, die heute die EU erreichen, auf der Suche nach einem sichereren Leben für sich und ihre Kinder sind. Die ankommenden Flüchtenden stellen keine Gefahr dar, sondern sind selbst in Gefahr. Es wäre nicht fair, aufgrund weniger Einzelpersonen die Hunderttausenden Menschen außer Acht zu lassen, die ihr Bestes geben, um sich allen Hindernissen zum Trotz in den europäischen Gesellschaften niederzulassen und zu integrieren. Wir sehen jeden Tag, wie die große Mehrheit der Flüchtenden und Migrant_innen mit großem Einsatz nach einem besseren Leben für sich selbst strebt, aber auch den Menschen, die sie willkommen geheißen haben, etwas zurückgibt.
Wir fordern die Europäer_innen dazu auf, aufgrund der schockierenden Ereignisse in Deutschland keine Generalisierungen vorzunehmen. Die Täter – ob Asylwerber oder nicht – repräsentieren in keinster Weise die Mehrheit der Menschen, die in der EU leben und in ihr Schutz suchen. Wir sollten auch nicht mit dem Finger auf den Islam zeigen und ihn als unvereinbar mit den europäischen Werten und den Frauenrechten abtun, da dies der Mehrheit der Muslime, die dieses Verhalten verurteilt, schadet.
Wir fordern auch die Behörden und Entscheidungsträger_innen dazu auf, Generalisierungen zu vermeiden, die zu einer Polarisierung der Gesellschaft führen könnten. Wir bitten sie, aufgrund dieser Vorkommnisse nicht ihre Grenzen zu schließen oder strenge Maßnahmen umzusetzen, die keine wirklichen Lösungen der Probleme darstellen, sondern Flüchtende und Migrant_innen nur noch größeren Gefahren aussetzen.
Wir sind allen Staaten dankbar, die uns eine neue Heimat und die Möglichkeit geben, wieder ein normales Leben in Frieden zu führen. Wir sind besonders jenen Menschen dankbar, die ihre Türen öffnen und den ursprünglichen Geist der Flüchtlingskonvention hochhalten – trotz der populistischen Hetze.
Wir danken all jenen Menschen und Organisationen, die Flüchtenden und Migrant_innen überall in Europa täglich helfen. Wir wissen, dass diese Krise die Staaten und Sozialsysteme vor große Herausforderungen stellt. Angst und Verschließung können jedoch nicht die Antwort darauf sein. Wir bitten die europäischen Staaten, uns weiterhin willkommen zu heißen. Andere Staaten sollten eine ähnliche Haltung einnehmen.
Wir sind sicher, dass sich die „Willkommenskultur“, die einige europäische Gesellschaften an den Tag gelegt haben, langfristig lohnen und eine sichere Grundlage für unsere Gesellschaften darstellen wird, die auf gegenseitigem Respekt und Toleranz gegründet wachsen sollen.

Erstunterzeichner_innen:

Afghan Academy International (UK) 
Afghan Association (Stockholm-Sweden)
Afghan Community of Greece
Afghan Cultural center in Boden city-Sweden
Afghan Cultural center in the north of Sweden
Afghanische Kultur, Integration und Solidarität (Austria)
African Media Association Malta (AMAM)
Aithiops Socio-Cultural Center (Greece) 
All Africa Association in Greece
Asante (Greece)
Associação de Refugiados em Portugal Association of Nigerian Women in Greece 
Association of Maghreb Arabi in Crete
Association of Arabic Community of Ampelokipi (Greece) 
Association of Cameroonians of Greece
Association of Moroccan Community in Greece
Association of Russian Speakers and Russian Friends of Trikala Region (Greece) 
Association of Syrians Overseas in Greece
Centre for Youth Integrated Development-CYID (Finland)
Change4all
Community of Ukrainians in Greece
Community of Afghans Immigrants and Refugees (Greece) 
Community of Bangladeshi people in Greece
Community of Cameroon in Greece
Community of Congo in Greece
Community of Ethiopia in Greece 
Community of Ghana in Greece
Congolese Community in Athens
Coordination Group of Afghan Refugees in Turkey 
Enugu State of Nigeria- Association in Athens, Greece 
Ethiopian Community in Greece
Federation of Albanian Associations in Greece 
Greek – Pakistani Association in Greece
Greek – Soudan Friendship Association 
Greek Forum of Migrants
Greek Forum of Refugees
Greek-Georgian Union – Dioskouria
Greek-Indian Cultural Association
Greek-Moldavian Association “Orphev”
House of Syrians in Greece
Iranian Association (UK)
Islamic Foundation (Slovakia) 
Kenyan Community of Greece,
Migszol (Hungary)
Mosaico azioni per i rifugiati (Italy) 
Nigerian Community in Greece
Nigerian Community in Greece,
Nuba Mountains Peoples Foundation (UK)
Organisation Somali Plus (Germany)
Organization of United Women of Africa (Greece) 
Pak Hellenic Cultural and Welfare
Refugee Council Duisburg (Germany)
Refugee Community Seelow (Brandenburg/Germany)
Somali Association in Greece
Somali Community of Malta
Stop Deportation! (Germany)
Sudanese Refugees Association-Greece
Sympathia (Greek Solidarity Group Bremen – Germany) 
Tanzanian Community of Greece
The land of the Stork (Greece)
Umbrella Organisation for Refugees
Union of Egyptian Workers in Greece 
Union of Ethiopians Workers in Greece 
Union of Palestinian Workers in Greece 
Union of Sierra Leone in Greece
United African Women Organisation 
Bridges "humanitarian initiative" Syria 
World Hazara Council-Belgium
Zanzibar Community in Greece

Unterstützer_innen:

Action for Equality, Support, Antiracism – KISA (Cyprus)
Aditus foundation (Malta)
Association for Juridical Studies on Immigration – ASGI (Italy)
Asylkoordination (Austria)
ATTAC Hamburg (Germany)
British Refugee Council
Bündnis Gegen Rassismus (Alliance Against Racism Germany)
Coordination et Initiatives pour Réfugiés et Étrangers – Ciré (Belgium)
Croatian Law Centre (HPC)
Diakonie Germany
Dutch Council for Refugees
Estonian Refugee Council
European Council on Refugees and Exiles – ECRE
Forum réfugiés-Cosi (France)
Foundation for Refugee Students UAF (Netherlands) France terre d’asile
Future Worlds Center (Cyprus)
Greece Solidarity Group (Germany)
Greek Council for Refugees Human Rights League (Slovakia)
Hungarian Helsinki Committee
Icelandic Red Cross
Immigrant Integration Council of the City of Athens
Integra Foundation (Malta)
International Catholic Migration Commission (ICMC)
Italian Council for Refugees
Macedonian Young Lawyers’ Association (MYLA)
Menedek (Hungary)
Multeci-Der (Turkey)
My Right Is Your Right (Germany)
OPU (Czech Republic)
PIC – Legal-Informational Centre for NGOs (Slovenia)
PRO ASYL (Germany)
Raoul Wallenberg Institute (Sweden)
Refugees Welcome Germany
Refugees Welcome Netherlands
Refugees Welcome Portugal
Scottish Refugee Council
Sustainability4Youth (UK)
transform! europe
Verein Projekt Integrationshaus (Austria) 
Vluchtelingenwerk Vlaanderen (Flemish Refugee Action)

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