Mittel- und Osteuropäisches Sozial- und Umweltforum (CESEF)

Am 2. Februar 2013 wurde ein äußerst gelungenes Vorbereitungstreffen für das CESEF im Budapester Kossuth Club abgehalten, an dem 25 Personen aus Mittel- und Osteuropa teilnahmen, wobei die Atmosphäre nur als sehr produktiv beschrieben werden kann.

Auf der Tagesordnung standen drei Hauptpunkte, nämlich:

  1. Die politische Situation in Ungarn und der Zuwachs der extremen Rechten
  2. Der Stand der Vorbereitung des CESEF (thematische Vorschläge, Mobilisierung und Finanzen)
  3. Das Weltsozialforum in Tunis und der Alternativengipfel in Athen

Péter Bozsó (Mitglied des Herausgeber_innenkreises der ungarischen Vierteljahresschrift Eszmélet) hielt einen kurzen Vortrag zur aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage in Ungarn.

Vilmos Hanti (Vorsitzender der Vereinigung Ungarischer Partisan_innen und Antifaschist_innen MEASZ) sprach über den Zuwachs der extremen Rechten und Neo-Faschisten.  

Hermann Dworczak (einer der Organisatoren des CESEF) informierte uns über die große antifaschistische Demonstration in Wien. Er erläuterte die Geschichte und die organisatorische Grundlage für das CESEF, das zwischen 2. und 5. Mai am Campus der Universität Wien stattfinden soll.

Die Veranstaltung versteht sich als Teil des WSF-Prozesses, wobei ihre Bedeutung in der Tatsache liegt, dass die gemeinsamen Probleme der mittel- und osteuropäischen Region – die bisher im Rahmen des Europäischen Sozialforums (ESF) zu wenig Beachtung fanden – im Blickpunkt liegen werden. Die Folgen der (semi-)peripheren Lage Mittel- und Osteuropas sollen analysiert und ein gemeinsames Aktionsprogramm herausgearbeitet werden. Der Titelvorschlag für das Wiener Forum lautet: „Aufstände an der Peripherie? Der Kampf gegen die kapitalistische Globalisierung und Naturzerstörung”.

In Budapest wurden 4 thematische Achsen für das CESEF beschlossen:

  1. Die wirtschaftliche, soziale und politische Situation
  2. Wie spiegeln sich die negativen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklungen in der politischen Sphäre wider: Demokratieabbau; Korruption; Anstieg der extremen Rechten etc.
  3. Konkrete Alternativen (Widerstand) gegen Spar- und Entbehrungspolitik
  4. Wie können wir die internationale Zusammenarbeit der Bewegungen für eine andere Welt besser organisieren?

Die Geschlechterachse wird eine themenübergreifende sein, was bedeutet, dass sie in jeder der vier oben genannten Achsen eine Rolle spielen wird.

Die Vorbereitungsgruppe des CESEF wird sich erneut am 2. März in Wien (im Rahmen eines Treffens des Österreichischen Sozialforums) und während des WSF in Tunis treffen.

Bei den Diskussionen in Budapest wurde vereinbart, für das von 26. bis 30. März stattfindende WSF in Tunis zu mobilisieren, wo das  Internationale Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Populismus – Prager Frühling 2 (gemeinsam mit norwegischen und arabischen Genoss_innen) das Seminar mit dem Titel „Die Zunahme der extremen Rechten und des religiösen Fundamentalismus“ abhalten wird. Wir beschlossen auch, für den am 7. und 8. Juni 2013 in Athen stattfindenden Alternativengipfel zu mobilisieren.

Um das CESEF in Wien zu einem wirklichen Erfolg werden zu lassen, möchten wir mindestens 200 Personen aus Mittel- und Osteuropa einladen, wofür wir dringend finanzielle Unterstützung brauchen.

Als weiteres wichtiges Anliegen wurde beim Treffen in Budapest die Beantragung von Unterstützung für eine massive Beteiligung aus Mittel- und Osteruropa am WSF in Tunis ausgemacht.

Das Bild oben wurde letzten November beim Florenz 10+10 Treffen vor der Fortezza Basso aufgenommen und zeigt eine antifaschistische Demonstration anlässlich des Jahrestages der Kristallnacht. Das Transparent, das von Aktivist_innen des Ungarischen Sozialforums gehalten wird, trägt die Aufschrift: „Eine andere Welt ist möglich!”